Was ist Erbpacht?

Ein Haus bauen, ohne ein Grundstück dafür kaufen zu müssen? In Deutschland ist dies durchaus möglich und nennt sich Erbpacht oder auch Erbbaurecht. Der jeweilige Interessent pachtet ein Grundstück und baut dann darauf sein Traumhaus, so spart der Bauherr das Geld für Grund und Boden. Doch was sich auf den ersten Blick so verlockend anhört, kann aber auch finanzielle Risiken mit sich bringen.

Die Erbpacht ist für Menschen mit kleinem Geldbeutel gedacht

Gerade für Menschen mit einem kleinen Geldbeutel kann die Erbpacht von Vorteil sein. So sollen Menschen mit geringem Einkommen in den Genuss eines eigenen Hauses kommen, ist das Geld allerdings sogar bei einer Berechnung mit Erbbau knapp bemessen, sollte man doch lieber die Finger davon lassen. Erbbau-Grundstücke bekommt man in der Regel von sozialen Einrichtungen, wie Stiftungen, Kirchen oder Gemeinden. So wird der Bauherr bei Vertragsabschluss nicht Eigentümer eines Grundstücks, sondern mietet dieses nur. Die Laufzeit solcher Verträge variiert zwischen 50 und 99 Jahren, dafür zahlt der Hausbauer dann den sogenannten Erbbauzins. Somit kostet das Grundstück nicht sofort etwas, stattdessen fällt ein jährlicher Zins an. In der Regel beträgt der Satz etwa drei bis fünf Prozent vom Grundstückswert.

Wann lohnt sich Erbpacht?

Die Erbpacht lohnt sich, wenn die Zinsen für Baugeld hoch und die Grundstückskosten teuer sind. Allerdings sollte man bei dieser Vorgehensweise nie vergessen, dass man sich in ein Dauerschuldverhältnis begibt. So fallen die Zahlungen solange an, wie der Vertrag läuft und das kann bis zu 99 Jahre sein. Auch sollte sich der jeweilige Interessent vorab darüber bewusst sein, dass wenn sich der Verkehrswert des Grundstücks ändert, auch die Zinsen steigen werden. Dieser darf allerdings frühestens alle drei Jahre angehoben werden, das ist gesetzlich festgelegt worden. Allerdings kann es auch passieren, dass jahrzehntelang gar nichts passiert und dann plötzlich eine immense Erhöhung ins Haus flattert, auch das geschieht allzu oft.