Beim Kauf einer Eigentumswohnung wird der Käufer nicht nur Eigentümer der gekauften Wohnung zuzüglich der dazugehörigen Nebenräume, für deren Instandhaltung er verpflichtet ist, sondern auch Teile des Gemeinschaftseigentums gehen in seinen Verantwortungsbereich über.
Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, beim Wohnungskauf nicht nur den eigentlichen Zustand der entsprechenden Wohnung zu begutachten, sondern auch das gesamte Haus inklusive dazu gehörigem Grundstück bei der Wohnungsbesichtigung mit einzuschließen. Zusätzlich ist es wichtig, sich beim Kauf einer Eigentumswohnung auch einen Einblick in die finanziellen Verpflichtungen geben zu lassen, die im direkten Zusammenhang mit dem Gebäude und dem Grundstück stehen.
Damit ein wichtiger Punkt nicht übersehen oder vergessen wird, ist es hilfreich, sich vor dem Wohnungskauf eine Checkliste zu erstellen, die in drei Hauptbereiche unterteilt sein sollte.

Die Checkliste für den Wohnungskauf:

Eine Checkliste beim Wohnungskauf hat nicht nur den Vorteil, dass wichtige Punkte bei der Wohnungsbesichtigung nicht vergessen werden, sondern kann zusätzlich auch als spätere Entscheidungshilfe für einen tatsächlichen Kauf dienen.
Damit die Übersicht nicht verloren geht, sollte die Wohnungskauf Checkliste nach in drei Bereiche unterteilt werden, deren Inhalt sich auf jeweils einen wichtigen Teilbereich bezieht.

Der erste Eindruck

Schon vor dem eigentlichen Betreten der Eigentumswohnung kann ein erster Eindruck gewonnen werden und somit auch ein Rückschluss auf den Gesamtzustand des Gebäudes und des Grundstücks, sowie eventueller anstehender Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten. Zusätzlich ist es möglich schon vor der regulären Besichtigung festzustellen, ob die entsprechende Wohnung den tatsächlichen Wünschen entspricht.
Checkliste für die Außenbesichtigung:

  • Sichtbare Beschädigungen an der Fassade, Dach oder den Balkonen
  • In welchem Zustand befinden sich der Garten, die gemeinschaftlichen Grünflächen und die Gehwege.
  • Wie ist der Eingangsbereich gestaltet, sind Briefkästen von außen erreichbar und in welchem Zustand befindet sich die Gegensprechanlage.
  • Wer gegen Abend das Gebäude und Grundstück besucht, kann zudem einen guten Eindruck von der vorhandenen Beleuchtung erhalten.
  • In welchem Zustand befinden sich das Treppenhaus und die Haustür.

Der erste Eindruck ist nicht selten entscheidend, ob eine weitere Besichtigung infrage kommt. Aus diesem Grund ist es schon hier besonders wichtig die Augen offen zu halten und auch nach verstecken Schäden oder Hinweise auf Feuchtigkeit Ausschau zu halten.
Einige der Bereiche, die von außen einsehbar sind, gehören zum Gemeinschaftseigentum, für den der Käufer der Eigentumswohnung mitverantwortlich ist.

Die Besichtigung der Wohnung und der Nebenräume


Die Besichtigung der Wohnung und der dazugehörigen Nebenräume unterscheidet sich im Großen und Ganzen kaum von einer Wohnungsbesichtigung, wenn ein Mietverhältnis eingegangen werden soll.
So sollte bei der Wohnungsbesichtigung nicht nur auf die Ausstattung der Eigentumswohnung, sondern auch auf den Zustand und das Alter des Inventars geachtet werden.
Nicht zuletzt, entscheidet sich hier, ob es Umbaumaßnehmen geben wird oder wie hoch die Renovierungskosten ausfallen könnten. Hier ist ganz besonders viel Achtsamkeit vom potenziellen Käufer gefragt.
Checkliste für die Innenbesichtigung

  • Zustand, Alter und Bauart sämtlicher Fenster und Türen innerhalb der Wohnung. Ein besonderes Augenmerk sollte hierbei auf die jeweiligen Dichtungen und die Isolierung gelegt werden. Vorhandene Rollläden und Markisen sollten ebenfalls begutachtet werden.
  • In Badezimmer und Küche darauf achten, ob eine ausreichende Abluft vorhanden ist und wie die jeweiligen Anschlüsse für beispielsweise Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler angebracht sind. Ist eine Einbauküche vorhanden, ist es ratsam, das Alter und die Energieeffizienz der eingebauten Geräte zu erfragen.
  • Bei den Nebenräumen wie Keller oder Dachboden auf Größe und Feuchtigkeit achten. Wichtig sind hier auch ein vorhandener Stromanschluss und eine ausreichende Beleuchtung.
  • Sind innerhalb der Wohnung und der Nebenräume ausreichend Steckdosen vorhanden und in welchem Zustand befinden sich die jeweiligen Bodenbeläge.
  • Auch der Zustand und das Alter der Heizungen und deren letzte Überholung sind wichtige Informationen bei der Wohnungsbesichtigung vor einem Wohnungskauf.
  • Feuchtigkeit in der Wohnung, den Nebenräumen oder dem Treppenhaus. Nicht immer sind feuchte Stellen sichtbar. Ein muffiger Geruch, besonders dicke Farbschichten an einzelnen Stellen der Wände können Hinweise auf Feuchtigkeit sein.

Ratsam ist es zudem, sich vor der Wohnungsbesichtigung eine zusätzliche Liste mit Fragen zu machen, die an den Makler in Bezug auf die Eigentumswohnung gestellt werden sollen.

Der finanzielle Überblick

Auch wenn man als Eigentümer einer Wohnung keine Miete zu zahlen hat, so entstehen dennoch laufende und ständig wiederkehrende Kosten. Diese Nebenkosten hat der Eigentümer der Eigentumswohnung zu zahlen, oder kann sie im Falle einer Vermietung teilweise auf die Mieter umlegen.
Vor dem Wohnungskauf ist es besonders wichtig, sich einen genauen Überblick über die finanziellen Verpflichtungen zu machen. Hierbei ist es notwendig, Einblick in die entsprechenden Unterlagen zu erhalten und sich nicht auf die mündlichen Aussagen Dritter zu verlassen.
Die Nebenkosten bei einer Eigentumswohnung werden als „Hausgeld“ bezeichnet. Wem das nichts sagt, der kenn hier einen ausführlichen Artikel zu Hausgeld bei Eigentumswohnungen (Höhe, Berechnung und Bestandteile) lesen.
Checkliste für Nebenkosten die berücksichtigt werden sollten:

  • Kosten für Heizung, Warmwasser, Kaltwasser und Abwasser
  • Kosten für vorhandene Antennen, Kabelfernsehen oder eine vorhandene Satellitenschüssel
  • Kosten für die Grundsteuer, die Reinigung der Gehwehe und die Müllentsorgung
  • Die Kosten für einen vorhandenen Hausmeister, einen Gärtner und das Honorar des Verwalters
  • Regelmäßige Wartungskosten

Zusätzlich zu den laufenden Nebenkosten entstehen für den Eigentümer einer Eigentumswohnung Kosten für beispielsweise eine Haftpflicht- und Feuerversicherung. Da diese meist jährlich zu zahlenden Beiträge je nach Größe, Lage und Ausstattung der Eigentumswohnung recht unterschiedlich sein können, ist es ratsam, sich bei einer Versicherungsgesellschaft ausreichend zu informieren und beraten zu lassen. Der Punkt Versicherungen für Wohnungsbesitzer kann als separater Punkt in der Checkliste für den Wohnungskauf aufgeführt werden.

Mein Name ist Dennis Hundt. Seit 2009 schreibe ich hier Beiträge für Immobilien­eigentümer. Mit meinem Portal Hausver­walter-Vermittlung.de helfe ich Eigentümern bei der Suche nach einer neuen Haus­ver­waltung. Eigentümer können hier kostenfrei und unverbindlich Angebote von Hausverwaltungen aus Ihrer Nähe anfordern.

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