Die Mietkautionsversicherung ist eine relativ neue Möglichkeit, das übliche Verfahren einer Mietkaution abzuwickeln. Zwar gibt es Versicherungen, die diese Möglichkeit anbieten schon länger, in Deutschland ist die Mietkautionsversicherung jedoch erst seit dem Jahr 2008 offiziell zulässig.
Seitdem wird sie von Mietern und Vermietern gern genutzt und erfreut sich steigender Beliebtheit. Denn sie ist mit weniger bürokratischem Verwaltungsaufwand verbunden und lässt sich  zügig einrichten.

Was ist eine Mietkaution?

Unter einer Mietkaution ist eine finanzielle Sicherheit für den Vermieter zu verstehen. Diese ist zwar nicht rechtlich vorgeschrieben, wird aber gern in den Mietvertrag aufgenommen. Hierbei wird eine Kautionszahlung festgelegt, auf die der Vermieter im Ernstfall zurückgreifen kann. Dazu zählen beispielsweise Mietschulden oder mutwillige Schäden in der Mietwohnung oder am Mietobjekt.
Die Kautionssumme beträgt in der Regel drei Nettokaltmieten und sollte diese Summe nicht übersteigen. Die Mietkaution wird dem Vermieter entweder überwiesen, sodass dieser die Summe gesondert anlegen kann oder aber der Mieter legt selbständig bei einer Bank ein Kautionskonto an. Dieses wird in Kombination mit dem Mietvertrag errichtet und ist für alle Beteiligten gesperrt. Erst nach Ende des Mietvertrags und dem Einverständnis beider Parteien kann dieses Konto aufgelöst werden.

Das Prinzip der Mietkautionsversicherung

Bei der Mietkautionsversicherung fällt dieses Kautionskonto weg, da ein Versicherungsunternehmen die Sicherheit für den Vermieter übernimmt. Das Versicherungsunternehmen übernimmt damit die sonst übliche Bankbürgschaft.
Anstatt also Bargeld auf ein Kautionskonto einzuzahlen oder ein externes Kautionskonto anzulegen, können Mieter eine Mietkautionsversicherung abschließen und diesen Versicherungsvertrag als Bürgschaftsurkunde dem Vermieter vorlegen. Diese Urkunde dient dem Vermieter als Absicherung, denn die Mietkautionsversicherung garantiert dem Vermieter im Schadensfall an seine Kautionsforderung zu gelangen.


Die Kautionssumme liegt hierbei ebenfalls in Höhe der drei Nettokaltmieten. Sind nach Ende des Mietverhältnissen Schadensansprüche offen, so fordert das Versicherungsunternehmen die offenen Beträge beim Versicherungsnehmer ein und zahlt diese an den Vermieter aus.

Vorteile und Nachteile der Mietkautionsversicherung

Während der Vermieter mit der Bürgschaftsurkunde des Versicherungsunternehmens abgesichert ist, hat der Mieter den Vorteil, dass der Abschluss einer Mietkautionsversicherung deutlich weniger Verwaltungsaufwand beinhaltet als die Bürgschaft bei einer Bank. Denn dieser Versicherungsvertrag ist schnell abgeschlossen und die Bürgschaftsurkunde zügig erhältlich.
Hinzu kommt, dass der Mieter keine hohe Kautionssumme einmalig vorstrecken muss und finanziell entlastet wird. So können Mieter ihr Erspartes stattdessen in den Umzug oder in die Einrichtung der neuen vier Wände stecken. Da der Mieter keine Summe vorgestreckt hat, entfallen zudem die sonst üblichen langen Wartezeiten bei der Auflösung des Kautionskontos.
Dennoch gibt es diese Form der Kautionsabwicklung in der Regel nicht umsonst. Denn der Mieter bezahlt für die Mietkautionsversicherung einen geringen monatlichen Betrag. Endet das Mietverhältnis und der Vermieter stellt eine rechtmäßige Kautionsforderung, streckt zwar die Versicherung die Kautionssumme vor, fordert die Kosten jedoch vom Mieter zurück. Das heißt, die monatlichen Gebühren muss der Mieter zusätzlich zu der geforderten Kautionssumme zahlen.
Sind keine Kautionsforderungen offen, hat der Mieter dennoch über die Dauer des Mietverhältnisses Gebühren für die Mietkautionsversicherung eingezahlt. Die geringen Versicherungsbeträge sollten deshalb als Entgelt dafür betrachtet werden, dass keine hohe Kautionsvorauszahlung geleistet werden musste.

Vorteile für Mieter: Der Mieter bindet nicht unnötig viel Geld (schlecht verzinst) als Mietkaution, bleibt so liquide und kann das Geld z.B. für die Einrichtung der neuen Wohnung oder für den Umzug einsetzen.
Vorteile für Vermieter: Der Vermieter ist gegen Mietausfälle oder z.B. gegen Schäden in der Wohnung abgesichert wie bei einer normalen Mietkaution. Die Wohnung lässt sich ggf. leichter vermieten, da die hohe finanzielle Belastung für den Mieter entfällt.

Der Versicherungsvertrag


Mittlerweile gibt es immer mehr Versicherungsgesellschaften die die Mietkautionsversicherung in ihr Angebot aufnehmen. Zu diesen zählen beispielsweise die R+V Versicherung, die ARAG Versicherung oder die DEVK Versicherung.
Wer eine Mietkautionsversicherung abschließt, zahlt einen monatlichen Betrag, der sich in der Regel aus einer Grundgebühr und Beitragskosten, die sich an der Kautionssumme orientieren, zusammensetzt.
Einige Versicherungsunternehmen, wie die R+V Versicherung, bieten die Mietkautionsversicherung auch ohne Grundgebühr an, also ohne Beiträge für die Verwaltung und den Service, sodass monatlich nur wenige Prozent der Kautionssumme gezahlt werden müssen und die Mieter keine zusätzlichen Kosten tragen müssen. In diesem Fall ist eine Mietkautionsversicherung schon ab vier Euro pro Monat erhältlich.

Mein Name ist Dennis Hundt. Seit 2009 schreibe ich hier Beiträge für Immobilien­eigentümer. Mit meinem Portal Hausver­walter-Vermittlung.de helfe ich Eigentümern bei der Suche nach einer neuen Haus­ver­waltung. Eigentümer können hier kostenfrei und unverbindlich Angebote von Hausverwaltungen aus Ihrer Nähe anfordern.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Infos

Archiv