In Zeiten steigender Energiepreise überlegen viele Mieter und Vermieter nach Alternativen zu herkömmlichen Heiz- und Bauweisen. Für den Wert einer Immobilie wird es in Zukunft von enormer Wichtigkeit sein, eine vernünftige Energiebilanz vorweisen zu können, weil sich die wenigsten Menschen noch mit einer Energieschleuder vermeidbare Heizkosten aufhalsen wollen. In aller Munde ist daher seit geraumer Zeit das Zauberwort Passivhaus.
Doch was steckt genau dahinter, welchen Heizwärmebedarf hat ein Passivhaus und lassen sich mit der sogenannten Passivbauweise wirklich die Ausgaben für Heizenergie effizient senken?

Heizwärmebedarf im Passivhaus

Das Wort Passivhaus bezeichnet eine Bauweise nach einem bestimmten Energiestandard. Der Energiestandard eines Hauses gibt Aufschluss darüber, wie hoch der Energieverbrauch pro qm im Jahr sein darf. Der Energieverbrauch wird dabei in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr angegeben.
Für die Passivbauweise ist der Heizwärmebedarf laut Energiesparverordnung (EnEV) auf ≤ 15 kWh (m2 und Jahr) festgelegt.


Vergleicht man diesen Wert mit einem herkömmlich gebauten Haus ohne besondere Wärmedämmung, wird der geringe Heizwärmebedarf sehr deutlich:
Im deutschen Durchschnittshaus liegt dieser nämlich bei 160 kWh (m2 und Jahr).
Geht man nun von einer mit Heizöl betriebenen Zentralheizung aus, würde das einen Verbrauch von maximal 1,5 Liter Heizöl/m2 und Jahr im Passivhaus und einen Verbrauch von 16 Liter Heizöl/ m2 und Jahr im normalen Gebäude bedeuten.

Heizkosten im Passivhaus an einem Beispiel

Nimmt man als Beispiel ein mit 156 qm Wohnfläche veranschlagtes Gebäude, verhält es sich mit den Heizkosten je nach Baustandard folgendermaßen:

  • Im Gebäude mit herkömmlicher Bauweise werden ca. 2496 Liter Heizöl pro Jahr benötigt. Geht man von einem Ölpreis von 80 Cent pro Liter aus, würden Heizkosten von 1.996,80 Euro entstehen. (156 qm x 16L Heizöl x 0,80 Euro = 1.996,80 Euro)
  • Im Passivhaus werden ca. 234 Liter Heizöl pro Jahr benötigt. Bei obiger Rechnung wären das Kosten von 187,20 Euro pro Jahr.  (156 qm x 1,5L Heizöl x 0,80 Euro = 187,20 Euro)

Die großen Einsparungen erreicht ein Passivhaus durch zwei Grundprinzipien: Wärmeverluste vermeiden, Wärmegewinne maximieren. Das bedeutet hoher Baustandard, z. B. Außendämmung, Dreifachverglasung usw. und eine Wohnraumbelüftung, die das Lüften durch geöffnete Fenster (Wärmeverlustquelle Nr. 1!) überflüssig macht und gleichzeitig mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet ist.

Fazit

Die Herstellungs- bzw. Baukosten sind beim Passivhaus entsprechend höher als bei einem normalen Haus. Dafür entspricht der Heizwärmebedarf vom Passivhaus nur ca. einem 1/10 des Wärmebedarfs eines normalen Hauses. Mittel- bis langfristig werden sich die höheren Anschaffungskosten also rechnen – gerade bei ständig steigenden Energiepreisen.

Mein Name ist Dennis Hundt. Seit 2009 schreibe ich hier Beiträge für Immobilien­eigentümer. Mit meinem Portal Hausver­walter-Vermittlung.de helfe ich Eigentümern bei der Suche nach einer neuen Haus­ver­waltung. Eigentümer können hier kostenfrei und unverbindlich Angebote von Hausverwaltungen aus Ihrer Nähe anfordern.

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